[Reviewer Info] Mythen, Sagen und Legenden rund um die Reviewer :)
Ok, vielleicht haben wir mit den oben genannten Begriffen schon die ersten Fehler. Schließlich sollten die Reviewer ja keine Fabelwesen für die Geocaching Community sein, sondern euch bei der Freischaltung eurer Geocaches unterstützen. Das mit der Unterstützung ist schon einmal kein Mythos.
Das wir dann trotzdem etwas um Eigeninitiative, -verantwortung und vor allem Vorüberlegungen des Owners bitten sollte dennoch nicht zu viel verlangt sein. Hierzu zählt z.B. sich mit den Richtlinien / Spielregeln zu befassen und natürlich auch seine Cacheidee dahingehend zu überdenken, ob man damit der Community wirklich einen Gefallen tut.
Was gibt es noch?
Reviewer sollen Caches verhindern
Dies muss aus einem Trugschluss entstanden sein, weil es eben doch vorkommt, dass wir Geocaches aus den verschiedensten Gründen ablehnen müssen. Trotzdem versuchen wir, wenn möglich, zusammen mit dem Owner in den meisten Fällen eine Lösung zu finden.
Reviewer kontrollieren alle Caches vor Ort
Auch dies wird immer wieder angenommen.
Wenn man aber mal nachdenkt wie viele Geocaches in Deutschland freigeschaltet werden, dann wären wohl etwas mehr Reviewer nötig um dies zu bewerkstelligen.
Es ist uns nicht möglich per Teleportation direkt an den Ort des Geschehens zu gelangen und somit sind wir auf eure wahrheitsgemäßen Angaben angewiesen.
Somit ist es auch möglich dass wir manche Dinge einfach schlechter beurteilen können, als ein Geocacher vor Ort. Dadurch kommt es auch vor, dass wir nach einer Freischaltung weitere Informationen erhalten und evtl. eine erneute Überprüfung erforderlich machen.
Reviewer sind für die Qualität des freigeschalteten Geocache verantwortlich
Auch dies ist schlichtweg falsch. Für die Qualität ist der jeweilige Owner erst einmal verantwortlich. Aber meiner Meinung nach sollte auch die Community, bzw. die Geocacher die den jeweiligen Cache gefunden haben, eine ehrliche Rückmeldung mittels Log zurückgeben. Hierzu stehen euch normale Logs, “Benötigt Wartung” und “Gehört ins Archiv” Logs zur Verfügung. Letztere Logs gehen auch an uns.
Jedes Archiv-Log führt zu einer endgültigen Archivierung
Schließlich ist ein “sollte archiviert werden”-Log nur eine Seite der Medaille. Wenn es ein triftiger Grund (z.B. Gefahr für Personen und Natur) ist, kann der Cache schon einmal vorsorglich von uns “aus dem Verkehr” gezogen werden. Trotzdem wird danach mit dem Owner Kontakt aufgenommen um alles abzuklären. Bestätigen sich die Befürchtungen dann nicht, ist der Cache auch wieder schnell aktiviert. Bei anderen Gründen werden wir gemeinsam mit dem Owner und gegebenenfalls betroffenen Personen versuchen alles zu klären.
Reviewer sind die Schlichtungsstelle für Streitigkeiten zwischen Geocachern
Ganz klar falsch. Dies ist nicht die Aufgabe von Reviewern. Geocacher die ein Problem miteinander haben sollten dies auch miteinander klären. Wir sind weder Kindergärtner noch Richter. Auch kommt es leider immer wieder vor, dass wir in Dinge hinein gezogen werden sollen, die wir gar nicht beurteilen können und auch nicht wollen. Klärt das wie vernünftige Menschen, wir spielen hier ein Spiel.
Solltet ihr dies nicht schaffen, so bleibt euch immer noch die Möglichkeit, euch an Groundspeak zu wenden.
> Kontaktformular
Reviewer sind für die Einhaltung der Guidelines zuständig und müssen euch den Sinn erklären
Nein, sind wir nicht. Wir überprüfen lediglich, ob der Owner sich an die Guidelines gehalten hat. Zuständig ist einzig und allein der Owner des Geocache.
Auch fehlt uns einfach die Zeit über die Daseinsberechtigung einzelner Richtlinien mit euch zu diskutieren. Was aber noch wichtiger ist, ist der Punkt, dass wir dafür die falschen Ansprechpartner sind. Für solche Diskussionen wendet euch bitte an Groundspeak. Die Richtlinien werden von Groundspeak vorgegeben und nicht von uns Reviewern. Regionale Sonderregelungen werden auch nicht von uns willkürlich beschlossen, sondern entstehen leider meist aus einem Handlungsbedarf.
Reviewer sind für eine Überprüfung der Abstände zu anderen Cache zuständig
Leider falsch. Wir geben euch lediglich eine Rückmeldung wenn ihr einen Abstandskonflikt übersehen habt. Ihr als Cacheleger solltet im Vorfeld prüfen, ob in eurem gewählten Gebiet andere Geocaches eurem zu nahe kommen können. Hier empfehlen wir immer alle Geocaches in diesem Gebiet erst einmal selbst zu suchen, da es eben oft vorkommt, dass Konflikte mit nicht sichtbaren Stationen bestehen.
Reviewer müssen alle Caches gleich behandeln
Auch wenn dies uns die Arbeit immens erleichtern würde, geht dies leider nicht. Jeder Cache ist irgendwie anders und muss individuell behandelt werden. Deswegen weisen wir auch immer wieder darauf hin, dass es keine Präzedenzfälle gibt. Da sich auch die Guidelines immer wieder mal ändern und angepasst werden, ist auch dies ein Grund, dass ähnliche Caches unterschiedlich bearbeitet werden. Es gelten immer die aktuellen Richtlinien.
Was wir aber versuchen, ist die Cacher neutral zu behandeln. Deswegen wünschen wir uns auch einen respektvollen Umgang miteinander. Es fällt leider verständlicherweise schwer neutral zu blieben, wenn ein Geocacher schon mehrmals negativ aufgefallen ist, oder bei der Bearbeitung persönlich den Reviewer angreift. Auch die gelegentlichen Anfragen von “Kumpels”, “Best Buddies”, etc. auf bevorzugte Behandlung können nicht erfüllt werden.
Reviewer sind für Adoptionen und Trackables zuständig
Auch nicht richtig. Adoptionen werden hier abgewickelt. > Adoptionsprozess
Bei fremden Geocoins und Travelbugs haben wir auch keine Möglichkeiten einzugreifen. Dies geht nur vom Owner oder über Groundspeak.
Reviewer haben einen großen Ermessungsspielraum
Nein, haben wir nicht. Immer wieder wird dies aber behauptet. Wir überprüfen ob ein Geocache den Richtlinien entspricht. Ist dies nicht der Fall müssen wir euch Rückmeldung geben und ihr solltet euren Geocache soweit ändern, dass er den Guidelines entspricht. Dann können wir ihn auch freigeben.
Wenn wir selbst nicht mehr entscheiden können, ob der Cache freigeschaltet werden darf, schicken wir euch mit eurem Anliegen zu Groundspeak.
Reviewer sind unfehlbar
Schön wär’s.
Scheinbar besteht aber bei vielen Cachern die Annahme, dass wir keine Fehler machen dürfen. Einmal falsch geklickt, oder eine Fehlentscheidung getroffen und schon steht man in verschiedenen Communitys am Pranger. Da kommt schon einmal das Gefühl auf, dass manch einer nur auf die Fehler wartet.
Natürlich kann man nicht immer einer Meinung sein. Wenn wir euch dann nicht mehr weiterhelfen können und weitere Diskussionen zu keinen Ergebnis führen würden, habt ihr immer noch die Möglichkeit euch mittels appeals@geocaching.com an Groundspeak zu wenden.
Wir sind Cacher wir ihr und sind auch kein allwissendes Lexikon. Des Weiteren können wir auch nicht fehlerfrei die Guidelines rezitieren und die Gesetzestexte noch weniger. Wir sind weder Richter noch Rechtsanwälte und schon gar keine Götter (hört man ja ab und an). Wir sind ganz normale Menschen, die Freude an unserem Hobby Geocaching haben. Hierfür wollen wir unseren Beitrag leisten. Deswegen passieren uns auch Fehler. Das Gute an Fehlern ist, dass man sie normalerweise auch rückgängig machen kann. Redet also mit uns, damit wir eine gemeinsame Lösung finden können.
Bildquellen:
Verboten - Reinhard Grieger / pixelio.de
100% - Viktor Mildenberger / pixelio.de
Schläger - lichtkunst.73 / pixelio.de
Würfel - S. Hofschlaeger / pixelio.de
Maßband - Viktor Mildenberger / pixelio.de
Waage - Dieter Schütz / pixelio.de
Herakles - ehuth / pixelio.de
Über den Autor Gecko-1
Liebt den Unterhaltungsfaktor beim verstecken und suchen von Geocaches. Richtiger Name: Holger Hauptverantwortlicher von Geocaching-Franken.de und Gründungsmitglied des Gecocaching Teams G-e-c-k-o-s. Seit 2005 vom Geocache Virus infiziert. Außerdem ist er auch in der Fotografie Szene, abseits des Gewöhnlichen sehr aktiv. www.visual-dreams.de
“Wir sind […] schon gar keine Götter”
Naja … dann hast du wohl noch nie vom Kollegen “eigengott” aus NRW gehört. Lange Zeit wollte ich die Geschichten und Gerüchte, die sich um ihn ranken, nicht glauben. Bis es mich vor einigen Monaten selbst erwischte. Jeglicher Versuch, ihm die Situation zu schildern (immer freundlich und höflich!) und ihn zum Überdenken seiner Entscheidung zu bewegen, scheiterte. Und dabei war seine Entscheidung in keiner Weise durch die Guidelines gedeckelt. Der Kollege war halt einfach nicht in Stimmung. Dass Neulinge, deren Erstkontakt mit einem Reviewer SO aussieht, entscheidend in die falsche Richtung geprägt werden, scheint dabei in Kauf genommen zu werden. Und das ist sehr schade.
Hallo Holger,
ziehe mein Hut vor diesem super ehrlichen Beitrag! Dieser passt auf die bayrischen Reviewer zu 100%
Ohne Dich wäre die Community nur halb so aufgeschlossen uns Reviewern gegenüber…
Danke und Grüße von Deinem Kollegen
Matthias
Sabbelwasser
Volunteer Reviewer in Deutschland
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